Synonyme: Springender Finger, Springender Daumen, Schnappfinger, Schnappdaumen, Digitus saltans
Als schnellender Finger wird eine Erkrankung bezeichnet, bei der die Beugesehnen eines Fingers oder Daumens in der Hohlhand entzündet oder knotig verdickt sind. Dort ziehen die Sehnen durch einen Bindegewebstunnel, das sog. „Ringband“. An dieser Durchtrittsstelle kann die Beweglichkeit der Sehne durch die Verdickung eingeschränkt sein.
Im Extremfall lässt sich der Finger beugen, aber nicht mehr frei strecken. Die verdickten Sehnen gleiten dann erst nach weiterer Kraftanstrengung oder Zuhilfenahme eines anderen Fingers mit einem Ruck durch das Ringband, wodurch ein „Springen“ des Fingers zustande kommt.
Um innerhalb kurzer Zeit eine Besserung der Symptome zu erreichen, können ins seltenen Fällen schnell wirksame steroidale Entzündungshemmer (Cortison) oder auch alternativ homöopathische Medikamente an die Sehnenentzündung gespritzt werden. Sie bewirken eine Abschwellung und die Sehnen können wieder durch das Ringband gleiten. Bei einigen Patienten können so die Beschwerden sogar langfristig behoben werden.
Sind die Symptome so schwer, dass sie nicht mit den oben beschriebenen Methoden behandelt werden können, kann durch einen kleinen operativen Eingriff Platz geschaffen werden. Dabei wird das Ringband eröffnet und die Sehnen von entzündetem Gewebe befreit.
Häufig verspüren die Patienten direkt nach der Operation schon eine deutliche Linderung.
Nach der Operation ist es notwendig die Hand für ein paar Wochen zu schonen, so dass sich die Sehne erholen kann und einer vermehrten Narbenbildung u. neuen Einengung vorgebeugt wird.